12 Monate – 12 Mentorinnen: Inga Wolf über Tun statt Grübeln, wechselnde Berufungen und Berufe.

Mit Inga Wolf verabrede ich mich auf Zoom. Meine Premiere im Rahmen der Interviews. Ich mache viel online, Coaching über Zoom ist nichts Außergewöhnliches für mich, aber die Interviews führte ich bisher immer offline. Inga kenne ich flüchtig von den Supervisionen bei MOVE – Servicestelle in der Frauenakademie München, wo wir beide als Mentorinnen tätig sind. Heute lernen wir uns besser kennen. Trotz der physischen Entfernung.

Inga Wolf studierte Kommunikations-Design an der Fachhochschule Augsburg und machte ihr MBA an der Technischen Universität in München. Heute ist sie als Teamleiterin für Web-Design und Online-Redaktion bei der Media Markt und Saturn Gruppe beschäftigt.

Arleta Perchthaler: Inga, was machst Du beruflich?

Inga Wolf: Ich arbeite seit 3 Jahren für Media Markt und Saturn für den Online Shop. Die Abteilung, in der ich arbeite, ist dafür zuständig, alle Marketing Maßnahmen online umzusetzen. Das ist wie ein digitales Schaufenster dekorieren. Wenn es Weihnachten wird, sorgen wir dafür, dass es im Online Shop weihnachtlich aussieht. Und jetzt bereiten wir uns langsam auf den Blackfriday vor.

Wir sind für die Umsetzung verantwortlich. Der Vertrieb bringt uns die Aktionen rein, Marketing brieft uns zum Aussehen der Aktionen und die Teams in unserer Abteilung setzen das Ganze um. Angefangen mit Web-Design, Online-Redaktion – alles muss ja betextet werden – und Content-Management, welches das Ganze im Backend in die Systeme einpflegt. Ich bin die Teamleitung für Web-Design und Online-Redaktion, zusätzlich teile ich mir die Teamleitung des Content-Management Teams mit einem Kollegen, der außerdem das Web-Development führt. Das ist ganz spannend, weil ich auf diese Art die Möglichkeit habe, eine Doppelführung zu erleben.

AP: Du sagtest, die ganze Corona-Zeit arbeitest Du in Home-Office. Wie ist das für Eure Abteilung?

Home Office als Methode der Kommunikationsoptimierung

IW: Wir schaffen tatsächlich mehr, seit wir alle im Homeoffice arbeiten. Wir müssen ständig viel miteinander abstimmen. Online verschwendet man nicht die Zeit auf dem Weg von einem Meeting-Raum zum nächsten, sondern wählt sich einfach woanders ein. Dadurch können wir die nötigen Termine knapper planen und die Besprechungen sind effektiver.

AP: In welchen Punkten, glaubst Du, werden sich die Corona-bedingten Veränderung auf Euer Unternehmen auswirken? Meinst Du, es wird irgendwann alles zurückgedreht?

IW: Ich würde es mir wünschen, dass wir diese neuen Kommunikationswege und Skills ausreichend einüben, dass wir einen Teil davon zukünftig auch nach Corona behalten. Mein Traum wäre, remote zu arbeiten und sich in der Firma nur an bestimmten Tagen treffen, um Socialising mit den Kollegen zu betreiben. Meine Arbeit am Computer kann ich genauso gut daheim erledigen. Wenn ich schon im Büro bin, dann möchte ich mich mit meinen Kollegen austauschen: beim Kaffee trinken, einem Spaziergang oder Mittagessen. Alle würden sich freuen, einen Bürotag zu machen. Einen Tag, an dem man etwas Besonderes im Fokus hätte und zwar die Stärkung der Beziehungen in Unternehmen. Wie ein interner Messetag!

AP: Ein tolles Konzept! Die alte Arbeitswelt scheint sich gerade aufzulösen. Ich denke, wir müssen tatsächlich in verschiedenen Positionen und Rollen neue Wege finden, die in der sich verändernden Realität funktionieren. Hast Du das Gefühl, dass Ihr in der Firma eventuell sogar mehr zusammengewachsen seid?

IW: Ja, das sagen alle bei uns! Wir stehen uns plötzlich viel näher! Trotz der Entfernung haben wir eine viel nähere Kommunikation, bekommen viel mehr voneinander mit. Wir vermissen zwar die Gespräche in der Kaffee-Küche, aber ansonsten ist der Informationsaustausch nicht mehr dem Zufall überlassen im Sinne „Ah, ich sehe den Kollegen X, dann sage ich ihm, wie das Projekt Z läuft“. Die Kommunikation ist viel offener und transparenter. Das kommt einer viel größeren Gruppe von Mitarbeitern zugute. Es lässt mehr Menschen am Unternehmensgeschehen teilhaben.

AP: Was war die größte Herausforderung in dieser Zeit?

IW: Die Mitarbeiter, die nach 3 Monaten Kurzarbeit ins Unternehmen zurückkamen, wieder zu integrieren. Die Kurzarbeit war wirtschaftlich notwendig. Aber die Kollegen, die weiter beschäftigt waren, arbeiteten 3 Monate unter Volldruck, um die fehlende Unterstützung aufzufangen. Sie warfen unausgesprochen den Kollegen vor, dass sie Urlaub gemacht haben. Sahen aber nicht, dass die Kurzarbeiter von Ängsten geplagt waren, ihre Jobs zu verlieren und die 3 Monate null genießen konnten. Andersrum dachte die Kurzarbeit-Gruppe: „Ihr habt es gut, ihr habt einen Job, meine Garage ist jetzt zwar aufgeräumt, aber was wird aus mir?“ Übersah aber die Überarbeitung, den Stress der anderen Gruppe etc. Es gab vieles auf beiden Seiten, was nicht ausgesprochen war und drohte, die Arbeitsatmosphäre zu gefährden.

Es war auch heftig zu erleben, wie sich die Unternehmenskultur der beiden Gruppen nach den 3 Monaten unterschied. Die, die im Dienst waren, hatten so viel miteinander erlebt und sich unglaublich weiterentwickelt. Als die Kollegen sie wieder trafen, erlebten sie einen Kulturschock. Das war, als ob sie nach einem langen Erziehungsurlaub zurück ins Unternehmen kommen würden. Man hatte sich auseinandergelebt.

Beide haben extreme Situationen erlebt, aber komplett andere Erfahrungen gemacht. Wir haben dafür einen Workshop organisiert, um den Bruch wieder aufzufangen. Das Verständnis füreinander zu entwickeln war ein wichtiger Schritt, um diese Unterschiede zu überwinden. Eine Herausforderung für das Unternehmen, die wir gut gemeistert haben. Jetzt sind wir alle wieder auf einer Linie.

Über die Berufung verschiedene Berufungen zu leben

AP: Du hast in Deinem Leben schon verschiedene Jobs ausgeübt und bist immer sehr passioniert bei allem, was Du tust. Was sagst Du zum Thema Berufung? Was bedeutet das für Dich?

IW: Berufung ist für mich, wenn man sich von einer Sache total vereinnahmen lässt. Es fast schon zum Hobby macht. Aber irgendwann ist es dann vielleicht auch wieder vorbei und das ist okay. Design war für mich mal mein Ein und Alles. Wenn ich Entwürfe zeichnete, war ich innerlich so richtig entspannt, im Flow. Jahrelang war es für mich eine Berufung, machte wahnsinnig viel Spaß. Und irgendwann war es auf einmal vorbei. Dann orientierte ich mich um. Ich holte an der TU München betriebswirtschaftliches Wissen nach und entwickelte mich in die Führungs-Schiene.

AP: Hat der Mensch aus Deiner Sicht nicht nur eine Berufung?

IW: Ja. Das sage ich meinem Sohn, der jetzt vor der Wahl seiner Studienrichtung steht: „Entspanne Dich! Das, was Du heute wählst, ist für jetzt die richtige Entscheidung. In 10 Jahren wirst Du vielleicht noch etwas anderes wollen.“ Ich bin überzeugt, dass wir uns dahin entwickeln, im Leben mehrere Berufe auszuüben. Weil wir uns verändern und weil wir es können und uns diese Veränderung auch gestatten. Außerdem verschwinden manche Berufe und neue entwickeln sich. Die Welt verändert sich aktuell so schnell. Auch wenn wir uns nicht verändern wollen, werden wir es müssen. Daher ist es auch völlig okay, einer Berufung zu folgen, sie auszuleben und wenn sie nachlässt, sich etwas Neues zu suchen.

AP: Was ist Deine Palette der Optionen, die in der Zukunft als Berufung in Frage kommen würden?

IW: Ich glaube, das zeichnet sich langsam ab, so wie immer im Leben: Ich spiele mit dem Gedanken, eine Coaching Ausbildung zu machen. Noch ist die Zeit nicht reif, aber ich kann mir vorstellen, dass ich das mache. Ich finde es nämlich sehr interessant. Aber meiner Erfahrung nach geht das eine nahtlos in das nächste über. Also im Moment beobachte ich und warte, was kommt.

AP: Interessant, ich wollte Dich schon fragen, ob Du eine Coaching Ausbildung hast.

IW: Witzig! Na ja, vielleicht ist das dann auch die nächste Leidenschaft, die irgendwann kommt. Im Moment kann ich es in einem kleinen Rahmen ausprobieren. Mein Arbeitgeber unterstützt mein Projekt „Führungskraft als Coach“. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Chance habe.

Selbsterkenntnis durchs Tun – wie finde ich meine Berufung

AP: Was würdest Du einer Person sagen, wenn sie fragen würde, wie sie ihre Berufung findet?

IW: Ich empfehle, mit einer Mindmap zu arbeiten. In der Mitte bin ich und drumherum verschiedene Interessen von mir, die sich verzweigen. Ich habe das in DIN3 und pflege das immer weiter. Diese Visualisierung hilft mir, mir selbst klar zu machen, für welche der Dinge ich mich gerade aktuell stärker interessiere. Auch kann ich dadurch schneller eine Entscheidung treffen, in eine bestimmte Richtung zu gehen, kleine Schritte zu definieren, die in den Alltag passen, um diesen Bereich für mich selbst stärker erlebbar zu machen. Ich halte es für wichtig, bevor man sich für den einen großen Schritt entscheidet, mit kleinen Schritten zu testen, zu erleben, wie das ist, wie sich das anfühlt, dieses Interesse zu vertiefen. Vergleichbar mit der Planung einer Weltreise: bevor ich das tue, kann ich meinen Rucksack packen und in die nächste Stadt fahren und hinein spüren, wie es mir dabei geht, wie sich das anfühlt, welche Herausforderungen es bei einer kleinen Reise gibt. Im Kleinen testen. Sich einen Zweig und einen kleinen Schritt heraussuchen und mich z.B. für drei Wochen NUR auf diesen Schritt zu konzentrieren. Wenn man merkt, dass es doch nicht das Richtige ist, kann man ohne Probleme aufgeben. Eine Weltreise nach 3 Wochen abzubrechen, wäre viel kritischer, als nach einer 1-wöchigen Städtereise zu sagen „Es ist doch nicht meins, ich höre auf“. Es kann sein, dass man bei dieser Entdeckungsreise ein Sättigungsgefühl erlebt und sagt: Okay, ich habe genug gesehen, jetzt kann ich diese Abzweigung so stehen lassen.

Dank dieser Methode wurde ich Mentorin bei MOVE!: Ich wollte für mich das Coaching ein Stückweit erlebbar machen, herauszufinden, wie es ist, Menschen zu begleiten. Noch nicht ganz im Coaching aber im Mentoring.

Ich fing mit meinen Interessen-Mindmaps vor 20 Jahren an. Alle meine Mindmaps bewahre ich auf. Es ist auch sehr interessant zurückzuschauen, wie man sich im Laufe der Jahre selbst entwickelt hat.

Inzwischen habe ich für mich selbst auch ein Datei-System entwickelt, wo ich meine 4 Haupt-Ideen notiere. Da formuliere ich meinen Wunsch, also was ich anstrebe. 2-3 Mal im Monat schaue ich drauf und notiere dann die Ideen zu den Hauptpunkten, also mit welchen Schritten könnte ich die Idee realisieren: Workshops zu organisieren, im Unternehmen sichtbarer zu werden, alles, was auf dieses eine große Thema einzahlt. Alleine durch das Brainstorming und dass man sich diese Zwischenschritte klar macht, erkennt man selbst die Chancen. Und dann ist man bereit, wenn sich im Leben Gelegenheiten ergeben. Man hat die Entscheidung schon getroffen, BEVOR sich eine Gelegenheit bietet.

AP: Eine geniale Visualisierungs- und Selbstcoachingsmethode! Ich finde alles, was man aus dem Kopf aufs Papier bringt, hat viel mehr Wirkung und kann uns viel stärker in der persönlichen Entwicklung unterstützen.

IW: Allerdings. Außerdem lasse ich mich auch öfters auf Ideen der anderen zu meinen Entwicklungsschritten ein, denn manchmal sieht man bestimmte Möglichkeiten oder Notwendigkeiten selbst nicht. Ich gebe fremden Ideen eine Chance. Zum Beispiel wenn ich Feedback bekomme, dass ich mich fachlich in etwas tiefer einarbeiten soll. Auch wenn es mir gerade nicht liegt oder ich selbst den Bedarf nicht sehe – ich lasse mich einen Monat darauf ein, einfach nur um diese Idee selbst zu prüfen anstatt sie von vorne abzulehnen. Meine Devise ist: Die Ideen nicht zu urteilen, bevor ich sie selbst nicht ausprobiert habe. Raus aus dem Nachdenken und Grübeln rein ins Ausprobieren. Erfahrungen können nie durchs Reflektieren ersetzt werden. Und manchmal kommt man vielleicht nicht zu dem erhofften Fazit aber dafür zu anderen wertvollen Erkenntnissen.

Wer sind wir eigentlich?

AP: Zu welchen überraschenden Erkenntnissen über Dich selbst führte Dich diese Methode bisher?

IW: Oh, da habe ich etwas! Da ging es jetzt nicht um den Tipp von jemand anderem, sondern um ein Experiment, welches ich als Teenager gemacht habe: Ich fragte mich, inwiefern unser Charakter festgelegt ist. Dafür entschloss ich mich, eine schüchterne Person zu spielen. Ich kam gerade ins Internat, wo ich neu war, niemand kannte mich. Das war die Gelegenheit, jemand anderen zu spielen. Dann wuchs ich in diese Rolle aber so rein, dass ich fast zu stottern anfing. Da merkte ich: Hoppla! Das funktioniert. Ich kann auch jemand anders sein, wenn ich will. Jetzt musste ich natürlich die Grenze ziehen. Aber ich überzeugte mich selbst: Wir haben als Menschen so eine breite Palette an Verhaltensweisen! Vieles ist einfach Gewohnheit, Entscheidung, aus welchem Grund auch immer, oder was auch immer. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir so flexibel sind. Wie bespielen nur einen kleinen Teil unserer Klaviatur. Wenn man sich ein Klavier vorstellt: Wir spielen nur auf der einen Seite und uns ist gar nicht bewusst, dass wir noch viel mehr Tasten haben, die wir noch bespielen können, weil wir es bisher einfach noch nicht ausprobiert haben. Ich habe dafür einen schönen Begriff: Emotional flexibel. Eigentlich hieß es früher in meiner Jugendsprache „Zicke“. Aber für mich bedeutet es eine Flexibilität, in der gleichen Situation unterschiedlich zu reagieren. Wir tun immer so, als ob unser Verhalten determiniert wäre, aber das stimmt nicht. Ich muss nicht immer abweisend sein, ich muss nicht immer unfreundlich sein, ich muss nicht immer hilfsbereit sein. Sich diese Flexibilität zu erarbeiten, finde ich total spannend und hilfreich im Leben. Ich kann auch anders und probiere es tatsächlich auch, mich anders zu verhalten. Und schaue, was dann passiert. Und was ich überhaupt nicht mag, wenn jemand sagt: Ich bin authentisch und ich bin immer so und sonst verleugne ich mich. Ich sage dann: „Nee, Du hast einfach bisher nur links und rechts nicht ausprobiert! Du spielst bisher nur mit zwei Fingern! Versuche doch mal eine Zeitlang mit 10 Fingern zu spielen und schaue, was dann passiert“ Ich hadere mit der Authentizität.

AP: Verrückt! Wir haben quasi im ähnlichen Alter entgegensetzte Klavier-Seiten ausprobiert. Ich steckte in meiner ersten Schule in der Schublade „zurückhaltend, schüchtern, brav“. Das war ich allerdings nicht ganz, nicht immer, oder oft genug eben nicht. In meiner Klasse empfand ich aber den Zwang, immer so zu sein, wie es erwartet wurde. In der neuen Schule, wo mich niemand kannte, beschloss ich, die andere Seite auszuprobieren, mich komplett anders zu verhalten. Ich wurde Klassenunterhalter und Dauer-Witzerzähler, eine, die die Elternunterschriften für Klassenkameraden fälschte und immer frech den Mund aufmachte, wenn jemand ungerecht behandelt wurde. Ich stellte fest, dass ich das sehr gut kann und dass es sich cool anfühlt. Authentisch ist für mich, wenn ich selbst entscheide, wann und auf welchen Tasten meiner Klaviatur ich spielen möchte. Wenn wir nicht Neues ausprobieren, erfahren wir nie, wo unsere Grenzen sind und was wir im Leben bewegen können.

Geben und nehmen – Mentoring-Tandem

AP: Wie kamst Du dazu, Dich ausgerechnet bei MOVE! als Mentorin zu engagieren?

IW: Direkt nach meinem Studium stolperte ich über eine Anzeige von MOVE! in der Tageszeitung. Aber bevor ich mich an sie wenden konnte, wurde ich Mama und das Thema erledigte sich erstmal. Später, als ich meine erste Führungsposition annahm, hatte ich MOVE! eben schon auf dem Schirm und wandte mich gleich direkt dorthin. Ich bekam damals eine tolle Mentorin, die mich 1,5 Jahre begleitete. Das war grandios, ich wette, daß mir das viele unnötige Umwege erspart und meinen Lernprozess in dieser Position enorm verkürzt hat. Nach ein paar Jahren wollte ich das, was ich bekam, zurückgeben und mich selbst in Begleitung anderer ausprobieren. Ich recherchierte, wo ich mich engagieren kann und so kam ich vor zwei Jahren wieder auf MOVE!

AP: Was ist der Schwerpunkt Deiner Mentoring-Treffen?

IW: Bei mir landen tatsächlich ganz häufig Personen, die in der Online Marketing oder E-Learning Branche Fuß fassen wollen. Ich gewähre ihnen einen Einblick, wie die Branchen funktionieren, welche Aufgabenfelder es gibt, was man können muss etc. Oft geht es dann in weiteren Schritten um Bewerbungsunterlagen und Anschreiben vorbereiten oder auch ein Vorstellungsgespräch zu üben. Das macht mir unglaublich viel Spaß. In meinem Job ist es auch meine Aufgabe, Vorstellungsgespräche zu führen, die Personalauswahl zu tätigen – dieser Blick von der anderen Seite hilft meinen Mentees sehr.

AP: Was gibt Mentoring Dir persönlich?

IW: Ich werde durch das Mentoring ein besserer Mensch. Mit jedem Fall, mit dem ich mich auseinandersetze, lerne ich unglaublich viel dazu. Ich lerne von jeder Frau, die ich begleite. Nach jedem Termin gibt es eine Feedback-Runde, in der wir besprechen, was habe ich mitgenommen, was hat sie mitgenommen. Jedes Feedback, das ich bekomme, ist unglaublich wertvoll. Ich erfahre, welcher Tipp oder welche Hervorhebung meinerseits meiner Mentee besonders geholfen hat. Das ist ein super Lerneffekt für mich. Und ich kann in dem Prozess auch an meinen Schwächen arbeiten, z.B. üben zuzuhören, nicht sofort mit eigener Lösung kommen, hinzuhören, worin das eigentliche Problem liegt… Das hilft mir auch in meinem Job als Führungskraft.

AP: Du hast es toll beschrieben, wie das Geben und Nehmen in den Mentorings-Tandem funktioniert.

Wir unterhalten uns noch eine Weile und beschließen, uns im Frühjahr offline zu treffen. Denn so praktisch zoom auch ist, ein persönliches Treffen kann es auf Dauer nicht ersetzen.


Dieser Artikel entstand im Rahmen der Interview-Reihe 12 Monate – 12 Mentorinnen.

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12 Monate – 12 Mentorinnen: Monika Rörig über gleichberechtigte Arbeitswelt, Berufung und den Weg zu sich selbst.

Monika lernte ich im März diesen Jahres kennen. Da ahnten wir beide noch nicht, dass unsere Pläne, uns unbedingt bald mal wieder zu sehen, erstmal Corona-bedingt auf Eis gelegt werden.

Im Oktober beschließen wir uns in dem Café „Gans woanders“ zu treffen, welches wir beide noch nicht kennen. Wie ich dann vor Ort erfahre, öffnete das Hexenhäuschen (wie der inoffizielle Name lautet) erst diesen Sommer. Denkbar die ungünstigste Zeit, ein Café zu eröffnen. Könnte man meinen. Trotzdem läuft es gut. Interessanterweise sprechen wir in den nächsten Stunden viel über „nicht aufgeben, vertrauen, dem Herzen folgen“. Ich glaube, da habe ich unbewusst die richtige Kulisse für unsere Themen gewählt.

Als ich ankomme, steht Monika schon vor dem Eingang. Wir gehen rein, holen uns erstmal Kaffee und suchen uns einen Platz ganz oben unter dem Dach in der Nähe vom Ofen. Das Feuer wärmt von außen, der Kaffee von innen.

Monika Rörig ist Coach, Trainerin für weibliche Führungskräfte und Geschäftsführerin von FOKUSwerkstatt. Sie stärkt Frauen darin, weiblich und intuitiv zu führen, Freude und Leichtigkeit in ihren Berufsalltag zu integrieren.

Vermännlichung der Frauen als Erfolgsinstrument, Kampf der Geschlechter und gegenseitige Manipulation hält sie für veraltet und nicht zielführend für eine gleichberechtigte Arbeitswelt. „Unserer Wirtschaft tut es gut, wenn wir Frauen uns trauen, Frauen zu sein. Und Frau zu sein heißt nicht, einen tiefen Ausschnitt zu tragen. Da steckt viel mehr dahinter. Unsere Wirtschaft muss intuitiver und weiblicher werden.“

Sie engagiert sich ehrenamtlich als Mentorin für MOVE! – Servicestelle in der Frauenakademie München und unterstützt Frauen in Phasen beruflicher Neuorientierung.

Arleta Perchthaler: Wie ist es Dir denn so ergangen in den letzten Monaten?

Monika Rörig: Für mein Business änderte sich durch die Pandemie nichts, weil ich sowieso das meiste online mache. Außerdem sind wir als Familie in einem Haus mit Garten, verstehen uns super – ich habe mich zu keiner Zeit eingesperrt gefühlt. Deshalb war der Lockdown für mich nicht so schlimm.

Aber das liegt auch an meiner Grundhaltung. Es passieren im Leben auch mal unschöne Dinge. Es kommt immer darauf an, wie schaue ich darauf. Fokussiere ich mich auf das Gute oder auf das Schlechte? Mein Talent ist es, im größten Drama das Positive zu sehen.

Ich sehe hier auch eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern: Denen vorzuleben, wie ich damit umgehe, wenn etwas nicht so gut läuft. Daher versuche ich immer, aus einer nicht so tollen Situation das Beste zu machen. Wenn man die Perspektive wechselt, kommt man manchmal sogar zu dem Schluss, dass die unschönen Erlebnisse nötig waren, damit was Neues und manchmal richtig Gutes entstehen konnte. Mit dieser Einstellung lebt es sich leichter, entspannter und kreativer.

Manchmal muss man zum eigenen Glück gezwungen werden

AP: Damit hast Du auch etwas Erfahrung. Erzählst Du uns kurz, wie Du zu Deinem jetzigen Job gefunden hast?

MR: Oh, ja, das stimmt. Wer weiß, ob ich ohne dieses Drama selbständig geworden wäre.

Es war vor ein paar Jahren. Ich hatte schon über 10 Jahre im selben amerikanischen Technologie-Unternehmen gearbeitet und die Stimmung wurde immer schlechter. Es lag was in der Luft. Eine Veränderung und niemand wusste Genaues. In dieser Zeit ist plötzlich und unerwartet mein Vater gestorben. Am Tag der Beerdigung kam eine E-Mail vom CEO, dass das Unternehmen verkauft wird und vermutlich der Standort München geschlossen wird. Das hätte gereicht, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Doch als Mama von 2 Kindern (damals Kindergarten und Grundschule) konnte ich mich nicht gehen lassen. Es musste weitergehen. Klar hatte ich Zukunftsangst, alles überlagert von der Trauer über den Tod meines Papas.

Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl, als ob mir eine höhere Macht mit einem Hammer auf den Kopf schlägt und sagen würde: Monika, aufwachen. Mit Deinem Leben stimmt gerade massiv etwas nicht. Wach endlich auf…

Daraufhin suchte ich mir eine Coach. Im Coaching wurde mir vieles klar, ich sortierte mich neu. Das Coachen selbst fand ich außerdem so toll, dass ich es auch können wollte. Während ich noch auf die Kündigung wartete – das dauerte noch 8 Monate, in denen ich mehrere Kolleg:innen einarbeiten durfte – fing ich meine Coaching- und Mentaltrainer-Ausbildung an. Und ich liebte es! Mehr und mehr formte sich der Wunsch, selber als Coach tätig zu werden. Die Selbständigkeit war für mich die logische Konsequenz.

AP: Eine tolle Steh-Auf Geschichte! Dein Ansatz ist, Frauen darin zu stärken, weiblich und intuitiv zu führen, Freude und Leichtigkeit in ihren Berufsalltag zu integrieren. Du sagst nein zum Geschlechter-Kampf, plädierst aber für eine gleichberechtigte Arbeitswelt. Erklärst Du Deinen Ansatz an einem Beispiel?

Geschlechterkampf ist so was von Vorgestern!“

MR: Ich habe gerade eine Klientin, eine Bereichsleiterin, einzige Frau in der Abteilung, deutlich jünger als ihre männlichen Kollegen. Zwei der Kollegen „pinkelten ihr immer ans Bein“. Sie kam zu mir, weil sie, wie sie sagte, „nicht mehr in den Ring steigen will“. „Sie hat keinen Bock Miniröcke zu tragen und die Leute zu manipulieren.“ Aber das sind ja auch nicht die einzigen Erfolgsrezepte! Im Laufe des Coachings gab sie die Absichten auf, den anderen zu verändern und fing an zu überlegen, was SIE tun kann. Was passiert, wenn ich nicht mehr mit der Erwartung hingehe, ich muss mich einschleimen oder ich muss mit dem anderen kämpfen, sondern mit der Erwartung, ich und er ziehen an einem Strang? Hand in Hand. Weg vom Kampf. Dieser Perspektivenwechsel half ihr, dem Kollegen zu vermitteln, dass sie nicht sein Feind ist, sondern tatsächlich mit ihm zusammenarbeiten möchte. Wo sind Gemeinsamkeiten? Und das hat wunderbar funktioniert.

Mein Ansatz ist Miteinander statt Ego-Schaukeln. Einen Zugang zu den anderen suchen, statt mich aufzuführen oder auf die Barrikaden zu gehen. Man muss NICHT mit einer Axt durch den Wald gehen, um erfolgreich zu sein.

AP: Du strahlst so richtig, wenn Du über Deine Selbständigkeit sprichst. Hast Du Deine Berufung gefunden?

MR: Oh, ich mag dieses Wort nicht!

Ich lache. Diese Reaktion habe ich fast erwartet.

AP: Okay, dann lassen wir „Berufung“ in Anführungsstrichen stehen: Hast Du sie gefunden?

MR: Ja! Das habe ich, tatsächlich!

AP: Hättest Du von 10 – 20 Jahren gedacht, dass Coachen Deine Berufung sein wird?

Die Nuggets der Berufung

MR: Nein. Mein Papa war selbständig. Als ich nach meinem Studium mein berufliches Leben startete, beneidete ich jeden, der selbständig war. Ich dachte, selbständig zu arbeiten muss genial sein. Du machst, was Du für richtig hältst, Du teilst Dir Deine Zeit ein, wie Du es willst. Ich wollte immer selbständig sein! Ich wusste nur nicht mit was? Als Wirtschaftsingenieurin war ich Generalistin und keine Spezialistin. Ich kann nichts – dachte ich. In der Elternzeit 2007 und 2010 kam dieser Gedanke wieder besonders intensiv: Ah, das wäre ja toll, etwas Eigenes zu machen, nicht darauf angewiesen zu sein, ins Büro gehen zu müssen. Allerdings fehlte mir immer noch die zündende Idee.

Ich hatte anscheinend schon immer so ein Talent, anderen helfen zu können und war schon immer eine „Go-To“ Person. Es passierte immer wieder, dass jemand nach einem Gespräch zu mir sagte: „Wow, das habe ich noch nie jemandem erzählt“. Anscheinend strahlte ich Vertrauen aus. Ich konnte sehr schnell erkennen, wenn zwei Menschen nicht miteinander konnten. Auch wenn alle anderen es nicht sahen. Da hatte ich sehr feine Antennen dafür. Ich hatte das gespürt. Mir war es nicht bewusst, aber ich konnte bei Gesprächen solche Sachen sofort erkennen, wie: Der X ist die Nummer 1, der Y zieht aber die Fäden.

Aber dass es Fähigkeiten sind, die darauf hinweisen, dass ich das Zeug zum Coach habe, kam mir nicht in den Sinn.

AP: Interessant, dass so dieses „mit Menschen arbeiten“ sich anscheinend schon sehr früh bei Dir zeigte. Aus Gesprächen mit meinen Klienten und aus meiner eigenen Erfahrung habe ich den Eindruck, dass, wenn wir mit uns selbst achtsam und aufmerksam umgehen würden, wir ganz früh die Anzeichen dafür erkennen würden, was uns liegt, was die eigene Passion oder vielleicht Berufung ist.

MR: Ja! Definitiv!

AP: Würdest Du sagen, um Deinen aktuellen Job zu machen, brauchtest Du alle bisherigen Stationen? Oder gibt es die eine oder andere Erfahrung, bei der Du sagst, dass hätte ich mir sparen können?

MR: Es gab Phasen, wo ich die Menschen beneidete, die mit Mitte 30 genau wissen, was sie im Leben machen wollen. Ich fragte mich immer mal: musstest Du so alt werden, um herauszufinden, was das Richtige für Dich ist? Jetzt schaue ich von einer anderen Seite darauf und sage: „Ich bin so dankbar, dass ich meine Aufgabe im Leben kenne. Lieber jetzt als gar nicht!“ Um die Person zu sein, die ich heute bin, hat es die Erfahrungen gebraucht, die ich bisher gemacht habe.

Die ganzen IT-Erfahrungen, alle Schritte am Anfang meiner Selbständigkeit, manches teure Lehrgeld, welches ich gezahlt habe … Aus all diesen Schritten habe ich etwas gelernt.

Aus jeder schwierigen Situation kannst Du etwas lernen

AP: Was war die schwierigste Erfahrung, aus der Du das meiste gelernt hast?

MR: Das fällt mir jetzt spontan nicht DIE Erfahrung ein. Einmal hatte ich in ein teures Mentoring investiert. Die Krux war, dass die Mentorin mich als Mensch nicht gesehen hatte. Sie hatte ihr Modell „X“ und wollte mich da hineinpressen. Bei mir kam der typisch weibliche Denkfehler auf: „Mit mir stimmt was nicht“. Was natürlich Blödsinn ist. Mit mir ist alles in Ordnung, ich bin voll in Ordnung, meine Mentorin ist voll in Ordnung, nur das Schema X hat nicht für mich gepasst. End of story.

Das Mentoring habe ich frühzeitig abgebrochen. Habe ich das Ganze bereut? Ich habe unglaublich viel und Wertvolles über mich gelernt, das mir jetzt wieder in meiner Arbeit hilft.

Generell finde ich, selbständig zu arbeiten ist das größte Persönlichkeitsentwicklungsprogramm überhaupt. Am Anfang der Selbständigkeit dachte ich, wenn ich Jahresumsatz Y habe, bin ich angekommen. Inzwischen weiß ich, dass das nicht stimmt. Es ist ein Weg. Der Weg ist das Ziel und das finde ich grandios. Weil ich mich immer besser kennenlerne und dadurch als Coach immer besser werde. Weil es eine sinnstiftende Reise ist, die noch dazu unglaublich viel Freude bereitet. Seit ich selbständig arbeite, habe ich so viel mehr bewegende und erfüllende Begegnungen mit Menschen. Das ist einfach nur bereichernd und ich bin unglaublich glücklich und dankbar darüber.

Ich erlaube mir immer mehr, genauso zu sein, wie ich bin und so komme ich am besten an. Deswegen ist für mich zum Beispiel das konsequente Duzen wichtig – das andere funktioniert für mich nicht.

Wir glauben so viel Mist und wundern uns, dass wir im Leben nicht vorankommen

AP: Nenne mal einen Glaubenssatz, der Dich auf Deinem Weg am stärksten behinderte?

MR: Nur einen?

AP: Ha ha, okay, nenne mal drei.

MR: Ich hatte früher so einen Glaubenssatz: „Wenn es zu locker ist, ist es nicht professionell.“ Aber heute habe ich den Anspruch an meine Arbeit, dass sie Spaß macht, dass es leicht und locker ist. Und es ist trotzdem professionell! Am Anfang kriegte ich das nicht in meinen Kopf hinein. Da gehörten solche Gedanken dazu, wie: Wenn es professionell sein soll, dann muss ich siezen, mich gewählt ausdrücken, ernst sein… Das ist mir jedoch viel zu schwurbelig und zu anstrengend! Außerdem wenn ich ernst bin und nicht mehr lache, dann habe ich eine Ausstrahlung wie ein Sch…haus! Heute sage ich mir: Ich darf locker sein und richtig Spaß haben und es ist trotzdem professionell. Genauso wie ich bin, bin ich richtig. Authentizität ist schon immer mein großes Thema gewesen.

Dieses „Sei wie du bist“ ist gar nicht so einfach. Man muss es auch aushalten. Da hineinwachsen. Mir bewusst erlauben so zu sein, wie ich bin.

AP: Wusstest Du schon immer, wie Du bist?

MR: Jein. Ich versuchte immer wieder, anders zu sein. So plakativ: Ich glättete früher meine Haare. 2005 sagte mir meine Friseurin, die Haare müssen zum Typ passen. Sie überzeugte mich, zu meinen Naturlocken zu stehen. Mit ihr begann meine Persönlichkeitsentwicklung und das Sich-bewusst-machen, was zu mir gehört und wie ich bin.

Als Angestellte dachte ich, ich bin zu weich für diese Welt. Ich dachte, es wäre eine Stärke, den Menschen knallhart zu sagen, was ich denke. Und eine Schwäche, dass ich das nicht gerne mag. Ich versuchte so taff wie andere zu sein. Aber das funktionierte für mich nicht. Bis ich erkannte, dass es eine unglaubliche Stärke ist, auf verständnisvolle, gewaltfreie Art zu kommunizieren. Ich kapierte, dass ich mit dieser Art schon immer meine Ziele erreichte und dass ich nicht erfolgreicher wäre, wenn ich verbrannte Erde hinterlassen hätte.

Das Bewusstsein für die eigene Persönlichkeit wird aber auch selten gefördert. Ein Satz, den ich in meiner Kindheit oft hörte, war „Gib nicht so an“. Dabei war das gar nicht mein Ziel, wenn ich auf die Frage einer Verwandten „Wie war Dein Zeugnis?“ antwortete. Wenn ich sagte, ich habe 6 Einser und der Rest Zweier, dann kamen meine älteren Geschwister: „Ey, Moni, gibt nicht so an!“ Ich hatte doch nur auf eine Frage geantwortet. Darf ich nicht auf meine Leistungen stolz sein? Das bremste mich total aus. Im Studium und im Job musste ich erst wieder lernen, auf meine Erfolge stolz zu sein. Selbstbewusst über Erfolge zu sprechen hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Das war ein großes Learning für mich. Damit wuchs nach und nach das Bewusstsein dafür, was mich ausmacht, wer ich bin.

Berufung ist das, was Dich ausmachst, die Gabe, die Du hast“

AP: Du magst das Wort Berufung nicht. Was ist die Bezeichnung, die Du bevorzugst? Und was ist für Dich Berufung?

MR: Berufung ist schon das richtige Wort, aber es wird so inflationär benutzt. Deswegen mag ich es nicht so gerne.

Berufung bedeutet für mich in meinem Beruf meine Essenz, meine Talente, ausleben zu können. Berufung ist das, was Dich ausmachst, die Gabe, die Du hast. Und jeder Mensch hat Gaben, mit denen er von Geburt an ausgestattet ist. Berufung ist, wenn Du diese Gaben perfektionierst, weiterentwickelst und anderen damit Gutes tust.

AP: Nach Deiner Definition hat jeder Mensch so etwas wie eine Berufung. Und jeder kann sie auch finden.

MR: Ja, definitiv. Wenn er/sie bereit ist, Trüffelschweinchen zu spielen. Wenn er/sie bereit ist, den Weg zu gehen. Wenn er/ sie bereit ist, sich nicht durch Ratschläge anderer Menschen von den eigenen Träumen abbringen zu lassen.


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Ich erzählte mir mein ganzes Leben: „Ich weiß nicht, was ich will, ich weiß nicht, was ich will.“ Genau das passierte mir dann, ich habe es mir eingeredet. Anstatt mich auf die Suche nach Antworten in mir selbst zu machen. Das kann aufwendig sein, jedoch lohnt es sich.

AP: Interessanter Blickwinkel: „Ich weiß nicht, was ich will“ als einen Glaubenssatz zu sehen, der eine selbsterfüllende Prophezeiung wird.

MR: Ja, wenn ich mir sage, ich bin zu doof, dann richte ich meinen Fokus auf alles, was mir diesen Gedanken bestätigt.

AP: Allerdings. Ich habe auch jahrelang gesagt, ich weiß nicht, was ich will. Aber wenn ich ehrlich mein bisheriges Leben betrachte, dann wusste ich immer genau, was ich will. Ich wollte etwas und tat es dann auch. Niemand zwang mich zu irgendetwas. Und wenn ich aufhörte es zu wollen, wenn sich meine Interessen änderten, dann suchte ich mir etwas anderes. Auf die Art wechselte ich ein paarmal den Beruf. Aber ich redete mir eigentlich die ganze Zeit etwas ein, was nicht stimmte: Dass ich nicht weiß, was ich will. Weil ich den Erwartungen anderer entsprechen wollte. Ich dachte, mein Umfeld missbilligt meinen ständigen Wechsel. Daher wünschte ich mir einen Job, der mich bis zur Rente zufrieden macht. Das Doofe ist, ich bin ein vielseitig interessierter Mensch. In allen meinen bisherigen Jobs lebte ich meine Interessen aus. Der Satz, der meine Realität in der Zeit gespiegelt hätte, wäre: „Ich weiß, was ich will und das sind so viele Dinge und das ist gut so und deswegen mache ich sie nacheinander“.

MR: Guter Punkt. Mir ist das auch irgendwann bewusst geworden, dass ich immer erreiche, was ich will. Ich wollte in den USA studieren zum Beispiel und ich fand einen Weg, das zu tun.

Effektiv, wenn ich ein klares Ziel habe und eine Entscheidung treffe, dann ergibt sich der Weg. Vielleicht ist das die Krankheit unserer Zeit, dass wir alle Möglichkeiten haben und damit viele total überfordert sind?

AP: Qual der Wahl. Vor Generationen übernahm der Sohn das Geschäft vom Vater, welches der von seinem Vater erbte und da gab es keine Diskussionen. Die Frauen kümmerten sich um die Kinder und Haushalt. Die früheren Generationen hatten ein Ziel im Leben: Das Überleben ihrer Familie zu sichern. Unser Überleben ist gesichert. Wir haben schier unendliche Möglichkeiten und das überfordert uns häufig…

MR: Scheiß Emanzipation, oder? (Ironie *)

Wir lachen!

MR: Ich glaube, vielen Menschen stehen die gesellschaftlichen Glaubenssätze im Weg: „Mit Fünfzig kannst Du nicht anderes mehr machen“, „Wenn Du x studiert hast, muss Du xy machen“, „Arbeite angestellt, dann bist Du in Sicherheit“

AP: …die teilweise de facto obsolet geworden sind, in den Köpfen funktionieren sie aber immer noch. Wie die Sicherheit im Angestelltenverhältnis. Wo hat man denn da bitte heute noch Sicherheit?

MR: Genau. Welche Sicherheit?

Wir lachen wieder, weil jede von uns inzwischen gelernt hat, mit einer gewissen Unsicherheit im Leben gut zurecht zu kommen. Wir unterhalten uns noch eine weitere Stunde im Hexenhäuschen über persönliche Herausforderungen, Zukunftspläne, Träume und das Leben. Und verabschieden uns zum zweiten Mal dieses Jahr mit einem festen Vorhaben, uns bald wieder zu sehen.


Dieser Artikel entstand im Rahmen der Interview-Reihe 12 Monate – 12 Mentorinnen.

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12 Monate – 12 Mentorinnen: Petra Passoth über sich selbst treu sein und dem Herzen folgen.

Petra Passoth treffe ich an einem sonnigen Vormittag im Mai. Nach den vielen Lockdown-Wochen trauen wir uns gerade alle mal wieder an face-to-face Begegnungen heran. Wir sind im SinnIhrRaum von Bettina Erbe verabredet, die uns liebenswerterweise einen Coaching-Raum zur Verfügung stellt. Denn die Cafés machen zwar langsam wieder auf, aber nur im Außenbereich. Petra kommt angeradelt aus dem Glockenbachviertel. Versorgt mit Kaffee setzen wir uns in dem gemütlichen Coaching-Raum, den ich aus einem anderen Interview schon kenne.

Petra Passoth ist Gründerin von freischwimmen und als Coach und Trainerin tätig. In ihrem „ersten Leben“ war sie als Grafikdesignerin und Marketing Spezialistin bei namhaften Unternehmen und Agenturen in leitender Funktion beschäftigt. Als sie nach vielen Jahren in der Werbung und Vermarktung erkannte, was EIGENTLICH ihr Herz bewegt, verwarf sie ihren ersten Lebensplan und änderte den Kurs noch einmal komplett. Sie ist bekennender Stadt-Mensch, eine Frohnatur und begeisterte Entwicklungsbegleiterin für alle, die innerlich wachsen wollen und Lust haben sich freizuschwimmen. Sie liebt es, neue Gewässer zu durchqueren und an neuen Ufern anzukommen. Als zertifizierte systemische Business Coach begleitet sie deutschlandweit Fach- und Führungskräfte, GründerInnen und Privatpersonen erfolgreich vom Kinderbecken ins offene Meer. In ihren Seminaren setzt sie Impulse zu Themen wie Stressreduktion, Selbstmarketing, berufliche Neuorientierung oder nachhaltig Kommunizieren.

Arleta Perchthaler: Liebe Petra, Du bist wirklich schon in verschiedenen Gewässern geschwommen – von Hamburg bis nach München! Erzähle doch mal ein paar Worte über Dich und die Wellen, die Dich zu den nächsten Stationen Deines Lebens getragen haben.

Die richtigen Wellen erwischen: Von Hamburg über Berlin nach München und wieder zurück

Petra Passoth: Ich komme aus NRW, bin in Siegen geboren, in Gütersloh aufgewachsen. Mit 20 ging ich mit meinem jetzigen Mann nach Hamburg, weil ich in die Werbung wollte. Hamburg war damals die Werbehochburg schlechthin. Nach 7 Jahren stellte ich mir allerdings die Frage: „Will ich mit 40 immer noch in einer Agentur als Art Director sitzen, Überstunden schieben, Wochenenden durcharbeiten?“ Die Antwort war ganz klar: Ich will mehr! Ich beschloss, noch ein Studium dran zu hängen. Und so studierte ich Technische Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Abschluss bekam ich ein gutes Jobangebot im kaufmännischen Bereich in Gütersloh, also gingen wir wieder zurück. Ich war nicht festgelegt, wo ich das nächste Kapitel unseres Lebens verbringe – es hätte jede andere Stadt sein können. Mir war wichtig, dass ich eine Arbeit mache, mit der ich mich weiterentwickeln kann. Ich wollte das alte Werbewissen und mein Studium unbedingt bei einer internationalen Marke einbringen. Und das habe ich bei Miele in Gütersloh getan. Dort blieb ich 7 Jahre. Ich startete als Produktbetreuer, das allerdings nur für wenige Monate. Denn schnell wurde das Thema Messen und Events immer relevanter, so dass ich ein Team aufbauen und leiten durfte. Der Job war toll, nur mit Ostwestfalen konnte ich mich absolut nicht arrangieren. Es ist alles viel zu ländlich! Aber wie der glückliche Zufall es wollte, bekam mein Mann eine Stelle in Berlin. Ich liebe Berlin! Aber ich wollte meinen Job nicht aufgeben. So pendelte ich ein paar Jahre an den Wochenenden zwischen Berlin und Gütersloh. Das war eine traumhafte Zeit! Ich hatte den Job, der mich erfüllte und die Stadt, die ich liebte. Doch irgendwann kam der Punkt an dem alles in ruhigen Gewässern lief, viel Routine aufkam, ein Vorgesetzten-Wechsel kam und mir eine Perspektive fehlte. Der Spaß ging irgendwie abhanden, er wurde von viel Stress abgelöst. Es wurde Zeit für eine Kurs-Änderung. Und da kam das Angebot aus München, ein Berater-Team bei einer namenhaften Agentur aufzubauen und zu leiten, gerade zur richtigen Zeit. Manchmal soll es so sein, so bekam mein Mann parallel ein Angebot aus München, ohne dass wir groß etwas dafür taten. Das war wirklich eine Fügung. Wir haben zugesagt und gingen vor gut 6 Jahren nach München. Obwohl ich früher immer sagte, ich gehe nie nach München! Der Süden von Deutschland geht gar nicht! Also, lernte ich, dass ich nicht mehr „nie“ sage. Jetzt geht es Ende des Jahres zurück nach Berlin, aber ich bleibe meinem Netzwerk in München natürlich erhalten.

Was will ich EIGENTLICH

AP: Du warst lange Zeit in der Werbelandschaft tätig. Heute bist Du Coach und Trainerin. Wie bist Du zu dem gekommen, was Du heute machst?

PP: Ich wollte schon 2003 eine Coaching-Ausbildung machen. Damals bekam ich selbst das erste Mal in meinem Leben ein Coaching. Ich fand das so toll und wollte das auch können. Und da sagten alle zu mir: Du bist viel zu jung, um eine Coaching-Ausbildung zu machen! Die Idee geriet dann in der Zwischenzeit etwas in den Hintergrund. Vor knapp 3 Jahren wurde ich krank, ich konnte 1,5 Jahre nicht arbeiten. Als ich wieder etwas zu mir kam, rückten auch die zuvor zu kurz gekommenen Hobbys und Interessen in den Vordergrund. Und damit auch mein Wunsch nach einer Coaching-Ausbildung und der Selbständigkeit.

Die Ausbildung hat mir wahnsinnig viel Kraft gegeben, so dass ich in der Grundausbildung schon anfing zu coachen. Es war ziemlich schnell klar, dass ich genau das weiter machen will. Während all meiner beruflichen Stationen schlug mein Herz schon für Themen wie Teams und Mitarbeiter aufbauen und entwickeln, motivieren, zu sehen, wie sie aufgehen, wachsen, sich ausprobieren. Und genau wegen diesen Themen eckte ich in meinen Jobs auch immer wieder an: Weil ich mich weigerte, Micro-Management zu betreiben, sondern meine Leute lieber befähigen und schulen statt kontrollieren wollte. Weil ich auf Vertrauen und Verantwortungs-Übernahme setzte. Die Krankheit schaffte für mich eine Unterbrechung, eine Pause, in der ich mich darauf besinnen konnte, was EIGENTLICH für mich wichtig ist: Das Zwischenmenschliche und meine große Stärke der Empathie.

Und genau das macht für mich Coaching, Mentoring oder meine Seminare aus: Ich kann ein Stück von mir weitergeben und Menschen in ihrem eigenen Wachstum begleiten.

AP: Was sind die Schwerpunkte Deiner Arbeit?

PP: Ganz viel ist Persönlichkeitsentwicklung. Wie kann ich meinen Selbstwert, meine Stärken, Schwächen erkennen und mich selbst besser kennenlernen? Was will ich wirklich, was ist meine Lebensmission? Und Selbstdarstellung: wie präsentiere ich mich, was kann ich besser machen? Wie kann ich mit mir achtsamer umgehen? Und auf der anderen Seite behandle ich in meinen Seminaren ganz harte faktische Themen, etwa crossmediale Markenführung, Personalmanagement. Also schon ein relativ breites Spektrum, gespeist aus meinen früheren Erfahrungen. Gefühlt ist es aber für mich trotzdem immer der Mensch, der im Vordergrund steht. Mir geht es immer wieder darum, jungen Menschen mitzugeben, dass es in der Wirtschaft, in den Firmen nicht nur um Geld gehen muss und das Ellbogen-Prinzip, sondern die Teams dahinter sehr wichtig sind. Ja, klar sind Gewinne und Umsätze wichtig, aber denkt daran, da stecken auch Menschen dahinter. Und das ist noch mal etwas Besonderes, das in den Ausbildungen oft untergeht.

AP: Welche Menschen kommen in Deine Coachings?

PP: Führungskräfte die in ihren Unternehmen etwas verändern wollen, die sich und ihre Unternehmen auch in der Zukunft lebensfähig halten wollen. Oder GründerInnen, die sich und ihr Business weiterentwickeln möchten. Allgemein Menschen, die etwas verändern möchten, da sie sich beruflich neuorientieren oder weil sie auf der Suche nach Veränderung von alten Verhaltensmustern sind, Junge Menschen in Unternehmen, oft mit Startup Charakter, dynamisch und weltoffen, die etwas anderes als klassische hierarchische Führung suchen.

Das Mädchen mit dem Kopftuch

AP: Wenn Du auf Dein bisheriges Leben zurückschaust: Wann gab es Anzeichen dafür, was Du jetzt machst, und was Dich bewegt?

PP: Oh, die gab es, glaube ich, schon in meiner ganz frühen Kindheit. Ich war schon als Kind diejenige, die zwischen den Menschen vermittelte und für die gute Freundschaften extrem wichtig waren. Eine gute Freundin war für mich wichtiger als 10 mittelgute Bekannte. Außerdem war es für mich schon in der Kindheit wichtig, so sein zu dürfen, wie ich bin. Zum Beispiel liebte ich es als kleines Kind, mir Tücher um den Kopf zu binden. Meine Mutter wetterte immer dagegen: Du kannst doch nicht mit einem Kopftuch herumlaufen! Und ich sagte: Doch, ich kann das und ich will das. Und das zog ich durch. Mit 6 Jahre zogen wir in die Nähe von Gütersloh. Ich kam in eine neue Schule, in die erste Klasse, in der sich alle aus dem Kindergarten kannten. Ich war mit meinem Dickkopf der Außenseiter schlechthin: Ich kannte niemanden und ich trug nur Kleider oder Röcke. Egal ob warm oder kalt, ich zog nie eine Hose an. Aber das war mir egal. Meine Persönlichkeit und meine Vorlieben nicht zu verleugnen, war mir wichtiger.

AP: Du hast sogar heute ein Kleid an, obwohl Du mit einem Fahrrad gekommen bist!

PP: Stimmt! Warum auch nicht… Das sind so meine Merkmale, die ich in den letzten Jahren herausfand: Für mich ist essenziell, dass ich mich ausleben darf. Dass ich meinen Geschmack, meinen Charakter so leben darf, wie er ist. Mich nicht in eine Form pressen lasse. Ich wollte früher immer etwas beweisen. Mir und den anderen. Heute muss ich das nicht mehr. Heute will ich das tun, was ich in meinem Herzen, meinem Inneren spüre. Sollte ich noch mal etwas optimieren oder ändern wollen, dann nur weil ICH es will, weil es zu MIR passt. Nicht weil die Gesellschaft mich anders sieht oder sehen will. Ich habe mich aus den alten Mustern freigeschwommen.

Die Freischwimmerin

AP: Kommt daher die Idee für den Namen Deines Unternehmens „Freischwimmen“?

PP: Genau! Ich habe mich immer freigeschwommen. Immer wieder. Und das ist genau das, was wir brauchen im Leben. Dass man einfach sagt, ich springe jetzt in dieses kalte Wasser und ich schwimme los. Sicherlich ist da immer ein gewisses Risiko, ich weiß nicht, ob es da irgendwo mal eine kalte Stelle gibt, die mir meinen Fuß zum Einschlafen bringt, aber ich habe mein Ziel und komme an und kann meine Energie loswerden. Ich habe mich nach jedem Umzug, jedem Jobwechsel oder jeder Veränderung freigeschwommen, auch durch die Krankheit freigeschwommen. Dieser Begriff passt einfach so perfekt zu mir.

AP: Es ist eine wunderschöne Metapher. Für mich gibt es da den „Sprung ins Blaue“: als Tauch-Anfänger musste ich einst ins 200 m tiefe Wasser vom fahrenden Boot springen. Überall nur tiefes blaues Meer und keine Anhaltspunkte. Das war ein unbeschreiblicher Angstmoment. Der aber für mich zu einem großen Kraftspender für die zukünftigen Angstmomente wurde.

PP: Ja, genau! Die Überwindung eigener Angst mach einen so groß! Ich schwamm mich von allen schlechten Erfahrungen frei und bin wieder so, dass ich sage, ah ja, ich mach das schon. Irgendwie komme ich an mein Ziel, auch wenn manchmal viel Mut, ein hoher Puls und Ungewissheit dabei ist. Doch das ist doch das, was uns aus der Komfortzone holt und weiterbringt . Und nachher denke ich: Wow, wie habe ich das eigentlich gemeistert?

AP: Was ist es, was Du bei anderen Menschen bewunderst?

PP: Wenn die Leute so sind, wie sie sind. Die mutig sind. Die sich selbst auch schon mal freischwammen. Die eine Erfahrungen mit sich bringen. Die Aalglatten, immer Angepassten finde ich langweilig. Und dann auch energiegeladene Menschen. Schnarchnasen bringen mich auf die Palme oder locken mich so aus der Reserve, dass ich sage: „So jetzt aber!“ Aber solche Menschen haben dann mit mir kein leichtes Leben.

AP: Was ist Deine Motivation gewesen, Dich bei MOVE! zu engagieren?

PP: Ich fand selbst nach meiner Krankheit Unterstützung bei MOVE! Ich möchte das, was ich selbst auf meinem Weg lernte und bekam, weitergeben. Anderen Menschen Mut machen, aufzeigen, dass es weiter geht und sich eine Lösung finden wird, ist sehr schön und befriedigend. Außerdem finde die Idee dieser Tandem-Lösung toll und unglaublich kraftvoll.

Mentoring Tandem: bei MOVE! gehen Mentees und Mentorinnen im Tandem eine freiwillige, bewusste Partnerschaft mit vereinbarten Zielvorstellungen ein. Es ist ein gemeinsames Arbeiten an den Zielen der Mentee. Allerdings ist diese Lösung für die Mentorinnen ebenso bereichernd.

AP: Wenn Du Menschen , die sich gerade in einer Lebenskrise befinden, nur einen Ratschlag geben könntest, welcher wäre das?

PP: Du schaffst das und danach wird es dir um einiges besser gehen! Alles Licht in der Welt braucht Schatten, um als Licht zu erscheinen. Halte durch und mach das aus der Krise, was Du schon immer gestalten und machen wolltest. Es gibt wenig, das unmöglich ist!


Dieser Artikel entstand im Rahmen der Interview-Reihe 12 Monate – 12 Mentorinnen.

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