Frauenzusammenhalt

Es ist früher Morgen am 4. Dezember 2019. 10 Frauen sitzen an einem großen Tisch im Konferenzraum in der Baaderstrasse in München. Unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Professionen. Jede ganz besonders, jede mit einer individuellen und spannenden Geschichte im Gepäck. Es ist mein erstes Treffen mit einer kleinen Auswahl von vielen Frauen, die hier ehrenamtlich aktiv sind. Es folgen 1,5 Stunden ganz intensiven Austausches, vieler Ideen für die kommenden Monate und einem gemeinsamen Wunsch nach mehr solcher Momente.

Die Rede ist von den Mentorinnen der MOVE! – Servicestelle in der Frauenakademie kurz MOVE!

Während die Frauenakademie ein außeruniversitäres Forschungsinstitut für Frauen- und Geschlechterfragen ist, unterstützt MOVE! Frauen bei ihrer beruflichen Planung und Entwicklung. Egal ob es darum geht nach dem Studium den Einstieg in den Beruf zu finden, oder nach einer Elternzeit oder längerer Krankheit, oder ob es sich darum handelt, den Umstieg in ein neues Arbeitsverhältnis, in eine neue Branche oder einen neuen Beruf zu meistern oder in eine Führungsposition aufzusteigen – hier finden Frauen individuelle Unterstützung. Den ratsuchenden Frauen stehen Mentoring, Expertinnengespräche und ergänzende Workshops zur Verfügung. Die Leistungen sind in 3 verschiedenen Paketen gebündelt, die wirklich bezahlbar sind.

MOVE! wird öffentlich gefördert durch die LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft und dem Europäischen Sozialfonds in Bayern (ESF Bayern)

Das Herz von MOVE! sind die ehrenamtlich arbeitenden Mentorinnen

Neben den festen Mitarbeiterinnen wird die Servicestelle von insgesamt mehr als 90 Mentorinnen und Expertinnen ehrenamtlich unterstützt. Sie sind oder waren in leitenden und verantwortungsvollen Positionen tätig. Sie kennen sich in sämtlichen Bereichen von Wirtschaft, Verwaltung und Dienstleistung aus. Sie sind das Herz von MOVE! Mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen helfen sie anderen Frauen, den Mentees, beruflich wieder oder weiter Fuß zu fassen und sich weiterzuentwickeln.

Für die Mentorinnen selbst ist MOVE! nicht nur eine Gelegenheit, der Gesellschaft etwas Wertvolles zu geben. Es ist auch eine Plattform, sich mit anderen Frauen zu vernetzen. Wie z.B. beim regelmäßig organisierten Mentorinnen-Frühstück, in den Arbeitsgruppen und bei der Weiterbildung zu verschiedenen Themen oder der After-Work Treffen.

Auf dem Weg nach Hause denke ich: Mensch, ich hätte gerne mehr über jede der Teilnehmerinnen erfahren! Ich würde gerne wissen, was sie beruflich machen, was sie bewegt, was sie veranlasst, hier ehrenamtlich zu arbeiten, was ihnen das gibt, was sie alles in ihrer Rolle bisher erlebt haben. Die 1,5 Stunden waren dafür viel zu kurz! Ich bin fasziniert von so viel Frauenpower, Engagement und Kreativität, die sich in der kurzen Zeit gezeigt haben.

Warum kannte ich MOVE! nicht schon früher?!

Ich denke auch an meine vielen Neuanfänge in der Vergangenheit. An die ganzen Hürden, die ich alleine überwinden musste. Fragen, auf die ich die Antworten mühsam selbst gesucht habe. Chancen, von denen ich nie erfahren habe. Ich denke: Schade, dass ich damals nicht gewusst habe, dass es MOVE! gibt. Vieles wäre mit der Unterstützung einer Mentorin viel leichter gegangen. Manchen Umweg hätte ich vielleicht nicht machen müssen.

Unfassbar, aber obwohl MOVE! schon 1996 gegründet wurde, gibt es heute immer noch viele Frauen, die davon noch nie etwas gehört haben!

Aufruf MOVE!

Im Laufe des Nachmittages wächst in mir der Wunsch, diese Information in die Welt zu tragen! So viele Frauen damit zu erreichen, wie ich nur kann. Gleichzeitig möchte ich die Damen, die ich gerade getroffen habe, besser kennenlernen.

Eine Idee nimmt Gestalt an:

12 Monate – 12 Mentorinnen:
Ich werde jeden Monat eine der Mentorinnen von MOVE! kennenlernen und interviewen. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, dürfen Sie dann auch kennen lernen: hier auf meiner Webseite!

UND HIER FINDEN SIE DIE EINZELNEN INTERVIEWS:

Januar – Gabriele Buchner

Februar – Dr. Barbara Cramer

März – Linda Lehmann

April – Angelika Koppitz über Flüchtlingsfrauen, berufliche Umwege und persönliche Stärken

Mai – Susanne Grohs-von Reichenbach über künstliche Intelligenz und Chancengleichheit

Juni – Bettina Erbe über Learnings aus der Corona Zeit, berufliche Veränderungen und inspirierende Räume.

Juli – Mit Isabell Westerschulte über Zugfahrten, Mentoring und Eigenlob.

August – Mit Annett Babel über straffällige Menschen, berufliche Wendungen und (Selbst)verantwortung.

September – Petra Passoth über sich selbst treu sein und dem Herzen folgen.

Oktober – Monika Rörig über gleichberechtigte Arbeitswelt, Berufung und den Weg zu sich selbst.

November – Inga Wolf über Tun statt Grübeln, wechselnde Berufungen und Berufe.

Dezember – Mit Marion Grünberg über Pioniergeist, Ängste und verschlungene Wege der Berufung.